Mittwoch, 3. Oktober 2007

Sweden - Society and Everyday Life

...So der Titel einer der Kurse, die hier an der Uni belege, vom Department of Ethnology angeboten und für eine Kulturwissenschaftlerin (wenn sie sich schon nicht mit französischer Kultur beschäftigen kann) durchaus interessant. Nein wirklich, gibt mal 'ne andere Perspektive und vor allem methodisch gehen die Schweden natürlich ganz anders an die Sache heran als wir in Deutschland. Eine 'field observation' ist selbstverständlich, natürlich in Gruppenarbeit zu bewältigen mit Präsentation und Essay. Dazu ein Compendium von ca. 600 Seiten mit Texten zu den Kursthemen, in Vor- oder Nachbereitung der Vorlesungen zu lesen. Der Kurs ist auch schon allein deshalb interessant, weil Austauschstudenten aus aller Herren Länder (+ eine Schwedin) dort zusammen treffen und jeder, geprägt von seinem kulturellen Hintergrund, andere Sachen als "typisch schwedisch" als "sehr anders" oder auch "ziemlich ähnlich" empfindet. Was natürlich vielleicht mehr über die eigene als über die schwedische Kultur sagt...

In der Gruppenarbeit sollten wir uns eine 'social arena' auswählen und die Menschen dort beobachten und mit ihnen sprechen. Die Frage war, wie die Menschen dort interagieren und ob dieses Verhalten unseren Annahmen über "typisch schwedisches" Verhalten entspricht. Wir (2 Deutsche, eine Französin und ein Chinese) wählten einen Markt im Zentrum Stockholms als "Untersuchungsobjekt" und observierten wirklich interessante Verhaltensmuster - wie schon vermutet, jeder irgendwie von seinem kulturellen Hintergrund beeinflusst. Besonders interessant war der Markt als 'social arena', da alle Obst- und Gemüseverkäufer selbst ausländische Wurzeln hatten (und sich daraus folgend natürlich nicht wie "typische Schweden" verhielten - stereotype Charakteristiken wie Ruhe, Introvertiertheit, Konsensorientierung und ein gewisser Grad an Ordnung und Kontrolle konnten wir bei ihnen nicht so ausgeprägt erkennen) und wir beobachten konnten, dass sich die Schweden der Situation in gewisser Weise "anpassten", also selbst etwas "offensiver" oder offener wurden - obwohl stets eine gewisse Zurückhaltung behaltend. Hier könnt ihr euch selbst ein Bild machen...






Keine Kommentare: