Sonntag, 21. Oktober 2007

Die Vikinger und die Schnapslieder...

Was haben die denn miteinander zu tun?! Ganz einfach: Beide wurden diese Woche von mir museal unter die Lupe genommen! Im Swedish Culture course hat unsere Gruppe die Aufgabe bekommen, einen Gegenstand im Historiska museet (in english: Museum of National Antiquities, was dessen Anleigen präziser beschreibt) auf seinen Status als schwedisches Kulturerbe zu untersuchen, also verbrachten wir so ziemlich den ganzen Freitag dort.


Das Museum hat permanente Ausstellungen über die Prähistorie, die Vikingerzeit, das Mittelalter und die Barockzeit, außerdem einen Goldraum, eine interaktive Maya-Ausstellung und eine Sonderausstellung zum Ötzi. Während der Mittelalterabschnitt noch aus den 70-er Jahren stammt, wurden Vikingerzeit und Prähistorie 2000 und 2005 modernisiert und sind jetzt sehr vielseitig gestaltet, mit zahlreichen Lichteffekten und unterschiedlichen Medien. Kritiker könnten sagen, dass dies den archäologischen Ausstellungsstücken nicht angemessen ist, (von denen trafen wir auch eine), allerdings macht es den Museumsbesuch zweifellos kurzweiliger, vor allem für Kinder (auch von denen trafen wir nicht zu wenige). Wir wählten einen großen Runenstein, der als einziges angestrahltes Objekt in dem abgedunkelten Raum gleich zu Beginn des Vikingerabschnitts aufgestellt war. Platzierung und Darstellung lassen sich also schon mal einfach interpretieren ... und mit weiteren Erkenntnissen unserer Analyse will ich jetzt auch gar nicht langweilen, sondern zu Part 2, der Svenska Mästarskap i nyskrivna snapsvisor 2007 im Vin & Sprithistoriska Museet übergehen, die wir gestern miterleben durften.

Der Alkohol ist des Schwedens Freud und Leid. Wohl keine andere Nation kontrolliert Alkoholgenuss so rigoros (Systembolaget...) und huldigt dem Schnaps im gleichen Zug so ausgiebig (im Museumsshop gab es mindestens 5 verschiedene Bücher mit Schnapsliedern). Deshalb hab ich mich über das "Wein&Spirituosen-Museum" im Allgemeinen und die "Meisterschaft in neuverfassten Schnapsliedern" im Besondern auch nur ganz kurz gewundert und im nächsten Augenblick beschlossen, mir das unbedingt anschauen zu müssen! Der erste Eindruck war dann etwas enttäuschend, da das Klientel, sagen wir, deutlich über unserem Alters- und Wohlstandsdurchschnitt lag - was allerdings an sich auch eine interessante Erkenntnis ist, die zu weiteren Hypothesen anregen könnte ... Letztendlich war es dann aber doch ganz unterhaltsam und auch das Museum an sich war interessant gestaltet, durchaus einen Besuch wert (obwohl alle Beschreibungen in Schwedisch sind, kann aber sein, dass es einen englischen Guide gibt). Die beste Impression des Nachmittags sollte diese sein:



PS: Gewonnen hat übrigens Erik de Maré aus Malmö mit ”Du ska få mitt gamla snapsglas”! Grattis! :-) (Pressemitteilung)

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