Freitag, 5. Oktober 2007

Exkursion "Landskap och miljö"

Ich entwickle mich langsam wirklich noch zur Geografin! Seit ich in Stockholm bin, hab ich nicht nur etwas über "Planning Theories" und "The future of rural landscapes" gelernt, nein, heute nahm ich sogar an einer "echten Geo-Exkursion" teil, so richtig mit quer durch die Botanik latschen und alte Steinhaufen erkunden (inklusive nasse Füße und Frostbeulen:-)! Und das auch noch på svenska!
Nein im Ernst, die eisenzeitliche Geschichte Schwedens ist nicht zu verachten! Nördlich von Stockholm, in Täby prästgård, erklärte uns Johan Berg von der Kulturgeografiska institutionen, wie man die Grenze zwischen den Feldern der verschiedenen gårdar (Höfe) mit stensträngar (lange Ketten von Steinen mit ca. 50cm Durchmesser) markierte, Äcker terassenförmig an Hügeln angelegt wurden und jeder Hof sein eigenes Gräberfeld hatte. Danach ging es weiter nördlich nach Lindholmen, wo wir anhand einer Landkarte nachvollzogen, wie sich die Grundstücksaufteilung der Herrenhöfe des Mittelalters im heutigen Landschaftsbild wiederspiegelt.

(Anna hat schon etwas mehr Erfahrung im Karten lesen...)

Einige hundert Meter weiter fand sich die Ruine eines solchen Herrenhauses, in ihr soll angeblich Gustav Vasa geboren sein. Seines gedenkend nahmen wir umzingelt von schwarzen blökenden Ziegenböcken dort unseren Lunch ein (zumindest all diejenigen, die verstanden hatten, dass wir den aus dem Bus mitnehmen sollten... :-) bevor es mit dem Bus weiter zu verschiedenen mittelalterlichen Kirchen (Markim und Skånela) und einem typischen Gehöft aus dem 19. Jahrhundert ging, Ekeby nördlich von Uppsala. Letzteres umfasste ca. 20 dunkelrot gestrichene Katen, Scheunen und Schuppen, so erhalten wie sie ursprünglich gebaut und genutzt wurden. Im Sommer wird das Ganze wie eine Art Freilichtmuseum betrieben. Mit Härkeberga by besuchten wir anschließend ein zweites, noch etwas älteres solches Dorf, dass auch eine schöne mittelalterliche Kirche besaß.


Besser als mit diesen vielen Stationen hätte also die Entwicklung der historischen Kulturlandschafts in Södra Uppland von der Eisenzeit bis ins frühe 20. Jahrhundert nicht veranschaulicht werden können und obwohl wir tierisch gefroren und lang nicht alles verstanden haben, war der Tag meiner Meinung nach doch eine einmalige Erfahrung!

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