Montag, 19. November 2007

Eis, Tomte und weiche Knie

Oh, wie hab ich mich darauf gefreut - es muss ja auch seine guten Seiten haben, so weit im Norden zu wohnen und wenn man ein Winter(sport)fan ist, hat es die auch auf jeden Fall. Nein, zum Ski- und Snowboardfahren reicht es noch nicht (obwohl ich bei unserer letzten Geo-Exkursion von Hammarby aus den Skihügel schon gesehen habe), wir haben klein angefangen und die Eislauffläche in Kungsträdgården ausprobiert. Wie hat das Spaß gemacht! Hab mich gefühlt wie vor paar Jahren auf der Eisdisco in Schönheide - nur eben mit schon weihnachtlich geschmückt und beleuchtetem Stockholm drumrum statt fader Eishalle. Und das Tolle ist ja, dass der Spaß kostenlos ist, so lange man keine Schlittschuhe ausleihen muss...werde alles tun, um mir welche zu besorgen, könnte das jeden Tag machen!
Apropos weihnachtlich geschmückt, besonders begeistert war ich auch von den Schaufenstern des Kaufhauses NK! Wie witzig, jedes Jahr dekorieren sie die mit einer kleinen Geschichte für die Kinder (hab mich gefreut wie eines, wie ich so von einem Fenster zum nächsten gegangen bin (und so gut wie alles auf den Schildern verstanden habe!)). Die storyline: Sannas Weihnachten ist in diesem Jahr genau so wie sie es sich wünscht: Sie darf anziehen was sie will, es gibt genau ihr Lieblingsweihnachtsessen (das Gemüse schaut nur verdattert aus 'nem Korb in der Ecke), unter dem Tannenbaum findet sie genau die Geschenke, die sie sich gewünscht hat (und sogar noch die, die sie vergessen hat sich zu wünschen) und am Abend darf sie so lange aufbleiben und spielen wie sie möchte - kein Wunder, dass die Kinder alle total aus dem Häuschen waren und "Tomte Tomte"-rufend auf dem Bürgersteig rumgerannt sind!
Zum Abschluss des Abends schaute ich mir noch 2 Festivalfilme an, den estnischen Film Magnus, der die Frage stellt, ob man jemanden, der sich den Suizid sein ganzes Leben gewünscht, ja geradezu mit ihm "geflirtet" hat, davon abhalten soll. Wunderschöne, trostlose Bilder und die Gelegenheit, mal wieder "nachzudenken". Etwas leichtere Kost dann Caramel, der von 4 Mädels in einem Frisörladen in Beirut erzählt, die alle so ihre kleinen (Liebes)problemchen haben. Auch sehr schöne Bilder (wenn auch von ganz anderem Schlag) und witzig, aber nicht flach.
Und das tollste: als wir aus dem Kinosaal laufen, taucht tatsächlich Josef Fares am anderen Ausgang auf und fragt mich auch noch, wie ich den Film fande - außer einem kurzen "mycket bra" konnte ich nur leider nichts stammeln - ich vergöttere ihn! Spätestens seit Mittwoch Abend, als ich seinen neuen Film "Leo" gesehen hab, in dem er selbst eine der Hauptrollen spielt - was den Film meiner Meinung nach noch besser macht, als ich ihn so schon gefunden hätte. Hach, schmacht - aber wieder: so was passiert einem nur hier in Stockholm!

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Ja wie cool, JOSEF FARES!

du hast meinen ehrlichen neid!

liebe Grüße,

flo